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Bericht Aufbauwochenende 2021

Nach einem aufregenden Tag im Freien und mit neuem Wissen über Knoten und Werkzeuge im Kopf kuschelt sich auch der letzte Meutling in den Schlafsack. Eben gab es noch den leckeren Tschai in der großen Runde am Lagerfeuer, irgendjemand kichert noch leise in der Nachbarkothe. Es wird eine für den April schon noch recht kühle Nacht, doch es dauert nicht lange, bis der Schlaf ihn übermannt…   

So oder so ähnlich würde ein typischer Bericht über unser alljährliches Aufbauwochenende auf den Pfingstbachwiesen ausklingen. Dieses erste Zeltlager im Jahreslauf erfüllt immer die gleiche wichtige Funktion: Die jüngsten Stammesmitglieder, die Meutlinge, sollen über ein Wochenende erste Lagererfahrung sammeln, eventuelles Heimweh überwinden und von den älteren Sipplingen und Führungsrundenmitgliedern elementare Dinge für den Pfadfinder-Alltag lernen wie die wichtigsten Knoten oder die richtige Handhabung der Werkzeuge. 

Dieses kleine Lager ist, wie auch fast alle anderen Präsenz-Veranstaltungen und insbesondere unsere Zeltlager des letzten Jahres, auch 2021 noch der Pandemie traurigerweise zum Opfer gefallen. Als sich nun abzeichnete, dass ein gemeinsames Aufbauwochenende aufgrund zu hoher Inzidenzwerte nicht zu verantworten ist, mussten wir kreativ werden. Zum Glück fand sich schnell eine Gruppe, bestehend aus Caro, Jojo und Leonie, die sich zum Ziel gesetzt hatte, ein digitales Aufbauwochenende zu planen und es so vor einer erneuten Absage zu retten. Sie standen nun also vor der kniffligen Aufgabe, ein eigentlich 3-tägiges Zeltlager irgendwie in ein einen Nachmittag füllendes Online-Event umzubauen und dabei die typische Mischung aus Nützlichem und Spaßigem beizubehalten. 

Das Ergebnis ihrer Planung hat nun am 17.04.21 anstelle auf der Pfingstbachwiese auf der Plattform Zoom stattgefunden. Das diesjährige Lagermotto war “die große Welt des Gemüses”, weshalb sich auch jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin im Vorhinein sein/ihr Lieblings-Gemüse beschaffen und dieses auch vor dem Endgerät bereithalten sollte. Neben den Klassikern wie der Kartoffel oder der Karotte ließen sich auch ungewöhnlichere Vertreter wie der Rhabarber oder Bärlauch entdecken. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Lagerleitung und einer sehr schönen, kurzen Andacht von Jojo, die uns vermittelte, dass ein Eintopf des Lebens voller verschiedener Gemüse und Zutaten viel köstlicher ist als ein (gesellschaftlicher) Einheitsbrei, war auch schon eine Vorstellungsrunde aller teilnehmenden Meutlinge, Sipplinge und Ältere angesetzt. Hierfür haben sich die Meuten und Sippen bereits in ihren wöchentlichen, digitalen Gruppenstunde ein Gericht überlegt, welches sich aus ihren jeweiligen Zutaten kreieren lässt.  

Danach wurde es Zeit für den Kern eines jeden Aufbauwochenendes: Die AGs. Wie beim analogen Vorbild gab es auch digital einen fröhlichen Mix aus Informativem, wie die Kothe-Bau-AG, bei welcher eine Miniatur-Kothe aus Papier gebastelt werden musste, und Unterhaltsamen, wie die Gewürze-AG, die die Anlage einer eigenen Kresse-Plantage und ein Gemüse-Quiz beinhaltete.  

Vor Beginn des Aufbauchwochenendes hatte jeder Teilnehmer/jede Teilnehmerin ein verschlossenes Päckchen mit Bastelsachen erhalten, daraus wurde für die Feuer-AG eine Bienenwachsplatte und ein Docht entnommen und zu einer wunderbar duftenden Kerze gerollt und außerdem fand sich darin noch ein Seil, mit welchem in der Knoten-AG zwei sehr wichtige Zeltlagerknoten, der Weberknoten und der Palsteg, zuhause vor dem Bildschirm geübt wurde. 

Nach fröhlichen drei Stunden wurde es dann aber Zeit, von den AGs in den “gemeinsamen Raum” zu wechseln um sich noch einmal alle zusammen auf dem Bildschirm zu sehen und der Lagerleitung zu danken. Für das Abschlussfoto wurde noch das eigene Gemüse mit einem der frisch gelernten Knoten verziert und präsentiert und fertig war es: Das “etwas andere” Aufbauwochenende 2021. Dieses Jahr als digitale Darbietung statt eines analogen Abenteuers. 

Das Fazit nach dem ersten Online-Lager in der Stammesgeschichte des OHP ist ein durchweg positives! Es ist zwar fast unmöglich für eine Veranstaltung im Netz, die Stimmung eines richtigen Zeltlagers offline zu transportieren, aber vielleicht muss sie dies auch gar nicht. Es war einfach nur schön, nach der monatelangen Isolation ohne die regelmäßigen Gruppenstunden in unserem Pfadfinderheim mal wieder die vielen Gesichter unseres Stammes zu sehen, und es hat uns die Wartezeit bis zur Normalität auf jeden Fall versüßt. 

Bis dahin können wir uns jetzt all die vielen leckeren Gemüserezepte dieses Aufbauwochenendes schmecken lassen! 

Sommerlager 2019 mit FHX

Unser diesjähriges Sommerlager entführte uns nach Süd-Frankreich, genauer gesagt in die Nähe des kleinen Dorfes Aucelon. Dort verbrachten wir zusammen mit unserem Partnerstamm Freddy Hirsch aus Berlin Kreuzberg 14 wundervolle Tage unter dem Motto Super Mario.

Unser Partnerstamm Freddy Hirsch, unter der Leitung von Simon Dürsch, existiert erst seit wenigen Jahren. Wir waren bereits zusammen auf dem Bundeslager 2017 in Wittenberg, aber so ein Lager nur zu zweit hat es noch nie zuvor gegeben. Deshalb waren wir auch alle ganz gespannt wer da wohl aus dem Zug in Ingelheim steigen würde. 

Obwohl unsere Stämme in manchen Dingen sehr verschiedene Ansichten vertreten, haben wir uns trotzdem auf Anhieb verstanden. Die Busfahrt und der Aufbau mitten in den bergigen Voralpen war sehr abenteuerlich und wir waren sehr froh als wir endlich in unseren Schlafsäcken lagen.

Die Temperaturen von über 30°C sowie das Fehlen einer Toilette machten uns zu schaffen. Aber nicht verzagen, wir gruben uns ein paar Löcher auf die andere Flussseite und bauten uns unsere eigenen Toiletten. Die dazugehörige Brücke folgte einige Tage später.

Nachdem Mario, Luigi, Baby Mario, Waluigi und Wario uns über die Lagerregeln aufgeklärt hatten ging das Lager so richtig los. Peach war verschwunden und wir mussten sie wieder finden. Bei vielen lustigen AG´s und Großspielen fiel es uns sehr leicht, die Hinweise zu ergattern.

Dann gings los auf den dreitägigen Haijk, bei dem wir die Finalen Hinweise zu Peach’s Versteck suchen mussten. Drei Tage unterwegs, ab und zu andere Gruppen treffen und nach Herzenslust im Fluss planschen,  viel zu schnell ging diese Zeit vorbei. Nur die vielen lustigen Geschichten die auf dem Haijk entstanden sind bleiben uns für die Ewigkeit erhalten.

Nach einem harten Kampf gegen Bowser und seine Schergen konnten wir Peach befreien, die sich als drei Kisten Pfirsiche entpuppte. 

Dann war das Lager auch schon wieder zu Ende und wir stiegen in den Bus in Richtung Heimat. Der Abschied fiel uns allen schwer, so viele neue Freundschaften wurden geknüpft und der nächste Besuch von uns Ingelheimern in Kreuzberg ist gewiss.

Ein großes Dankeschön an die Lagerleitung die uns dieses tolle Lager möglich gemacht hat!